Minerale, besonders wenn sie in Form hübscher Kristalle daherkommen, üben auf viele Menschen (und so auch auf mich) eine enorme Faszination aus. Die Farben, das Spiel des Lichts auf den Flächen und die Lichtbrechung. Überhaupt diese seltsame Regelmäßigkeit, in die sich die unbelebte Materie so freiwillig fügt. Da wundert es eigentlich nicht, wenn viele Menschen den Kristallen gerne übersinnliche Kräfte attestieren wollen. Das ist natürlich kompletter Blödsinn, aber es treibt die Preise auf dem Sammlermarkt oft in respektable Höhen )und auch manche seltsame Blüten, aber das nur am Rande). Aber wie entstehen Kristalle? Einen guten Einblick erhält man, wenn man, wenn man sie selber züchtet.
Kristalle entstehen nicht nur in der Natur. Wir können diesen Vorgang auch sehr einfach zu sich nach Hause holen. Eine Möglichkeit ist die Züchtung von Kristallen aus der Lösung. Und hier bietet sich das wunderhübsch blaue Kupfersulfat-Pentahydrat an. Das Video unten zeigt den Vorgang gut. Man löst das Kupfersulfat-Pentahydrat in heißem Wasser auf und wartet einige Tage, bis sich schöne Kristalle am Boden des Glases abgesetzt haben. Eines dieser Kristalle kann man dann als Impfkristall für die weitere Züchtung verwenden. Wenn man diesen Impfkristall an einen Bindfaden bindet, so dass et nirgends das Gefäß berührt, kann man ihn in neu angesetzte Lösung hängen. Wenn man jetzt genügend Geduld hat, kann man wunderschöne Kristalle züchten.
Am Schluss wird der gezüchtete Kristall mit Nagellack oder dergleichen lackiert. Im Video heißt es dazu, dass Kupfersulfat-Pentahydrat giftig sei und dadurch ein Kontakt mit der Haut vermieden werden soll. Meiner Meinung nach ist das aber zumindest aus diesem Grund nicht zwingend notwendig. Kupfersulfat-Pentahydrat ist für Menschen zwar leicht giftig, und es kann einen Brechreiz auslösen (es wird sogar als Brechmittel eingesetzt), und es ist für Wasserorganismen sehr schädlich. Das Lackieren hat aber auch einen ganz anderen Hintergrund. Unser gezüchteter Kristall enthält größere Mengen Kristallwasser. Und diese können in trockener Zimmerluft verloren gehen. Dabei verliert unser Kristall seine schöne blaue Farbe und wird farblos bis weißlich.
Sorry, aber nur weil das hier ein Blog ist, muss man nicht die Regeln der deutschen Rechtschreibung komplett verwerfen (schon im 1. Satz: “sehr einfach zu nach Hause holen” “Eine Möglichkeit ist die Züchtung von…” . “Wenn man diesen Impfkristall a einen Bindfaden bindet, so dass et nirgends das Gefäß berührt, kann man ihn in neu angesetzte Lösung hängen.”.) Das riecht doch nach einem copy-paste Artikel. Einem Autor, der unter Spektrum schreibt und auch noch einen Preis für “hervorragendes” deutschsprachiges Blogen erhält, sollte man doch wenigstens zutrauen, dass er die automatische Rechtschreibkorrektur aktivieren kann. Sollten Sie, Herr Ries, Hilfe bei einer Nachkorrektur ihrer Artikel haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Danke für die Hinweise bezüglich meiner Orthographie. Warum das aber immer mit einem Flame gekoppelt sein muss, ist mir rätselhaft. Nun, ich vermute, ich kann es nicht allen recht machen. Wenn du aber eine Nachhilfe in Betragen benötigst, kannst du dich gerne an mich wenden… ?
wunderschöne Kupfersulfat-Kristalle. Dass aber diese Kristalle im Laufe der Zeit ihr Kristallwasser verlieren, stimmt nicht. Im alten KOSMOS Chemiebaukasten gab es Kupfersulfat und man hat damit u. a. die blauen Kristalle erhitzt, so dass sie das Wasser verloren und sich grau verfärbten. Ließ man sie an der Luft liegen, bekamen sie ihre blaue Farbe zurück. Freundliche Grüße Bernhard Schröck
Das ist interessant. Ich kenne eigentlich das Problem , das Chalkanthit dazu neigt, sein Kristallwasser zu verlieren. Und mir selber ist mal ein selbst gezogenes Exemplar unansehnlich geworden.
ich kann mich ihrer Faszination für Mineralien nur anschließen. Die Bilder von dem gezüchteten Kupfersulfat-Kristallen weckten in mir Erinnerungen an eigene “Zuchtversuche” in meiner Jugend. Die “geernteten” Kupfersulfat-Kristalle waren gute Tauschobjekte im mineralischen Alltagsgrau der ehemaligen DDR.
Die von ihnen erwähnte Esoterische Verklärung von Mineralien erinnert mich an das tiefste Mittelalter, als dem Amethyst noch eine schützende Wirkung gegenüber der Trunkenheit zugeschrieben wurde. Letztendlich ist diese Mystifizierung eine geniale Geschäftsidee – die Medusen-haft immer neue mineralische Goldesel gebiert.
Jenseits dieser Verklärungen sind Mineralien Wunderwerke der Natur und letztendlich die Rohstoffbasis für unsere industrielle Entwicklung. Dabei fasziniert mich die Minimalität der mineralischen Schöpfungsgeschichte, da unsere Erde und letztendlich die Mineralienwelt eigentlich nur aus rund 90 “Lego”-Bausteinen aufgebaut ist, von denen zirka 10 Elemente das Gros der Erdkruste bilden.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen und mich bei Ihnen recht herzlich für Ihre Berichte über die Welt der Mineralien und Gesteine bedanken, die ich stets mit großem Interesse verfolge.
Beste Grüße, Matthias Schaarschmidt
Danke, das geht mir runter wie Honig…. ?
Solche Züchtungen haben den Grundstein für mein späteres Studium der Mineralogie gelegt. Anno 1982, erst ein Chemiekasten zum Geburtstag und dann der Kristallzüchtungskasten von Kosmos. Die Sache mit dem Nagellack ist am Veto meiner Mutter gescheitert, und so haben die Kristalle nie lange durchgehalten.
So in der Art hat es bei mir auch angefangen. vermutlich ist dies das übliche “anfixen”…
OM TELOLET OM erst ein Chemiekasten zum Geburtstag und dann der Kristallzüchtungskasten von Kosmos. Die Sache mit dem Nagellack ist am Veto meiner Mutter gescheitert, und so haben die Kristalle nie lange durchgehalten.
Günter, 14.03.23 Bin längst Rentner 82J., gewesener, gelernter Chemielaborant und habe mal wieder die Zucht aus Kupfersulfat zu einem großen Kristall probiert. An sich ist das kein Problem, nur nach Spülung und Trocknung des Kristalls erscheinen wieder einzelne, weiße Flecken auf dem schönen B L A u…. Vermutlich Kupfersulfatreste (ohne Wasser?) Wie kann man das verhindern?
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