Schrauben sind eine stabile Verbindung. Manchmal sind sie aber auch so fest, dass man sie beim besten Willen und unter viel Körpereinsatz nicht mehr lockern kann. Vor allem rostige Schrauben sitzen oft sehr fest im Holz. Es gibt einige Tricks, die helfen.
Selbst verzinkte Schrauben fangen irgendwann an zu rosten – wenn auch erst nach einigen Jahrzehnten. Wohnt man am Meer, verkürzt sich diese Zeitspanne aufgrund des Salzgehalts in der Luft auf rund 25 Jahre. Schrauben ohne Rostschutz sind dabei wesentlich anfälliger und können bereits nach einigen Jahren Rost ansetzen. Genau diese Rostschicht verhindert dann, dass man sie wieder aus Holz lösen kann.
Einerseits kommt man mit dem Schraubendreher nicht mehr sauber in den Schlitz, andererseits sorgt Rost am Schraubengewinde für einen höheren Widerstand. Schlimmstenfalls ist die Schraube so rostig, dass sie beim Herausdrehen abbricht. Dann ist es noch schwieriger, sie aus dem Holz zu bekommen. Damit es nicht so weit kommt, kann man auch mit einigen Hausmitteln rostige Schrauben lösen.
Dieser Trick wird oft in Heimwerker-Foren empfohlen, allerdings ist sein Wirkungsgrad eher beschränkt. Dabei soll die in Cola enthaltene Phosphorsäure den Rost anlösen. Bei Schrauben, die nur leicht angerostet sind, ist es einen Versuch wert. Nachteil: Das Material und die Finger werden klebrig und es braucht rund einen Tag, bis es Wirkung zeigt. Diese Methode ist also eher eine Behelfslösung.
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Besser ist es, gleich zu einem Rostlöser zu greifen. Beliebt ist dabei das Kriechöl WD-40 mit seiner geringen Oberflächenspannung, dass auch in kleinste Zwischenräume eindringt. Aber es gibt auch noch andere rostlösende Produkte, beispielsweise von Caramba oder Liqui Moly. Wichtig dabei: Es bringt nichts, möglichst viel Rostlöser aufzutragen. Besser ist es, einen Spalt zu suchen, wo man das Mittel einträufelt. Anschließend benötigt man etwas Geduld, bis das Kriechöl seine stille Arbeit verrichtet. Auf der Dose steht die Einwirkzeit.
Tipp: Wenn es sich um eine stark verrostete Schraube handelt, kann man auch Rostlöser mit sogenannten Vereisungskomponenten verwenden, auch „Schock-Rostlöser“ genannt. Das hat den zusätzlichen Vorteil, dass die Schraube „schockgefroren“ wird und sich zusammenzieht. Dann kann der Rostlöser noch besser wirken.
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Mit ein paar Hammerschlägen kann man versuchen, die rostige Schraube etwas zu lösen, sodass man sie herausdrehen kann. Dazu benötigt man noch einen Schlitzschraubendreher bei Schlitzschrauben, andernfalls einen Kreuzschlitzschraubenzieher. So geht man vor:
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Dabei handelt es sich um das letzte Mittel, das man angehen sollte, wenn die anderen Methoden nichts gebracht haben. Auch wenn der Schraubenkopf bereits abgebrochen sein sollte, ist dies in der Regel die einzige Möglichkeit, die rostige Schraube zu lösen. Dazu nimmt man einen Bohrer in Größe des Schraubendurchmessers und setzt mittig an. Bei niedriger Drehzahl beginnt man zu gegen den Uhrzeigersinn zu bohren, bis sich die Schraube mitdreht – oder der Schraubenkopf abreißt. Anschließend kann man versuchen, den Rest der Schraube mit einer Spitzzange oder einem Schraubenzieher ganz herauszudrehen.
Neben den bisher beschriebenen Methoden kann man auch versuchen, rostige Schrauben mit Hitzeeinwirkung zu lösen. Das Metall dehnt sich bei Hitze aus, was mehr Bewegungsfreiheit verschafft. Dazu einfach den heißen Luftstrahl des Föhns auf die Schraubverbindung richten und nach und nach versuchen, sie herauszudrehen. Diese Methode funktioniert aber nur bei weniger schweren Fällen. Auch ein Heißluftgebläse kann dabei helfen, da es deutlich mehr Hitze und einen gezielteren Luftstrom erzeugt. Von einem Bunsenbrenner sollte man aufgrund der Brandgefahr absehen.